Freitag, 23. August 2019

Börsen vor heftigen Herbststürmen


INDIZES

Der Herbst wäre geradezu prädestiniert für heftige Turbulenzen 
an den Börsen – die Crashs aus den Jahren 1929, 1987, 2001 oder 
2008 lassen grüßen
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Die ökonomischen Frühindikatoren lassen 

Börsen wenig Spielraum für Interpretationen

Anders als bei der Prognosekraft der Zinsstrukturkurve, deren
Inversion eigentlich eine erhöhte Rezessionsgefahr anzeigt aber
aktuell von Sonderfaktoren verzerrt ist, lassen realwirtschaftliche
Indikatoren aktuell wenig Spielraum für die Hoffnung auf eine
Belebung der Konjunktur im zweiten Halbjahr. Dazu kommen
absehbar Sonderbelastungen auf politischer Ebene, wie der
eskalierende Handelskrieg, die Brexit-Gefahr, die Schuldenkrise
in diversen Schwellenländern und die wiedererwachende Eurokrise.
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Doch schauen wir auf das große Bild der Weltwirtschaft und der
bedeutendsten Ökonomien der OECD (Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung): USA, Japan und Deutschland an
Hand der ökonomischen Frühindikatoren:

Börsen erwarten im Herbst schnelles und 

aggressives Gegensteuern

Gemäß der Fed Fund Futures gehen die Marktteilnehmer an den
Rentenmärkten nach wie vor von einer ganzen Serie von Zinssenkungen
aus und erwarten diese im September zu 100 Prozent, im Oktober zu
97 Prozent und im Dezember zu 76 Prozent.
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Die Frage ist doch, ob die Händler an den Rentenmärkten, deren volkswirtschaftlicher Sachverstand als sehr ausgeprägter gilt, sich so irren können. Das wäre zumindest
in dieser ausgeprägten Art ein Novum. Sollten die Erwartungen der Marktteilnehmer
enttäuscht werden und sich das konjunkturelle Bild in den USA erwartungsgemäß
dem Rest der Welt folgend eintrüben, wäre der Herbst geradezu prädestiniert für
heftige Turbulenzen an den Börsen. Die Crashs aus den Jahren 1929, 1987, 2001
oder 2008 lassen grüßen. Jedes Mal waren es die metaphorischen Herbststürme,
die ihre zerstörerische Kraft auf die Finanzmärkte entfalteten. Die Ausgangslage 
dafür wäre bei einem Zögern der Zentralbanken in diesem Jahr erneut gegeben.

Notenbanken in der Zwickmühle

Nicht umsonst steht die Jahrestagung der Notenbanker im amerikanischen 
Jackson Hole, Wyoming in diesem Jahr unter dem Motto „Herausforderungen für die Geldpolitik“. In der codierten Sprache der Notenbanker ist das Substantiv
„Herausforderungen“ gleichbedeutend mit „Schwierigkeiten“ und wurde in der zweiundvierzigjährigen Geschichte des Symposiums nur selten und mit
Bedacht gewählt. Es gilt besonders im Falle der Fed den Spagat zwischen
der Wahrung der politischen Unabhängigkeit gegenüber der Trump-Administration
auf der einen Seite sowie die Vermeidung von negativen Entwicklungen an den
Finanzmärkten und in der Realwirtschaft auf der anderen Seite zu bewerkstelligen.

Fazit

Übergeordnet explodieren die Kosten für den Schuldendienst bei allen
Wirtschaftssubjekten in Relation zu ihren Einnahmen auf historisch hohe
Niveaus und zunehmend in den untragbaren Bereich. Die Dynamik der
auf Kreditexpansion angewiesenen US-Wirtschaft wird dadurch sukzessive
gelähmt. Schon aus diesem Grund muss auch die Fed die Kosten für
Kreditepermanent weiter senken – durch die Verringerung des Realzinses
auf null oder in den negativen Bereich (siehe Japan und Europa).
Den Börsen stehen in diesem Herbst unruhige Zeiten bevor

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